Bringt der neue Park die Wende?
Main-Echo Pressespiegel

Bringt der neue Park die Wende?

Dorferneuerungsprogramm: In Blankenbach ist nach sieben Jahren eher Frust statt Lust zu registrieren
BLANKENBACH  Von un­se­rem Re­dakteur­MI­CHA­EL MÜL­LERDas Pro­gramm Dorf­er­neue­rung wird ei­gent­lich hoch ge­schätzt. In Blan­ken­bach al­ler­dings gibt es Pro­b­le­me.Im Ideal­fall wer­den in der mehr­jäh­ri­gen Dorf­er­neue­rungs­pha­se öf­f­ent­li­che Pro­jek­te und pri­va­te In­i­tia­ti­ven un­ter­stützt, die den Kern ei­nes Or­tes be­le­ben. Die Gemeinde Blankenbach hat im Jahr 2010 den Antrag auf Dorferneuerung gestellt. Ab 2015 war es so, wie man es sich vorstellt: Engagierte Bürger machten in Arbeitskreisen mit, entwickelten mit den Fachleuten einen Dorferneuerungsplan. Im Dezember 2017 startete dann offiziell das Dorferneuerungsprogramm.
Ernüchterung und Frust
Die positive Grundstimmung ist dahin. Ernüchterung und auch ein wenig Frust sind zu spüren, wenn über die Blankenbacher Dorferneuerung geredet wird. So geschehen in der jüngsten Bürgerversammlung, zu der Bürgermeister Matthias Müller (CSU) als Gastreferenten Marius Röder vom Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE) begrüßte. Das ALE ist zuständig für das Programm, das in Blankenbach nicht richtig in Schwung kommen will.
Als Beispiel gilt das Projekt, das auf der Prioritätenliste der Blankenbacher einst ganz oben stand: Gewollt war, einen Dorfweiher anzulegen. Der aber ist von der Liste gestrichen worden, nachdem bereits viel Geld für Untersuchungen ausgegeben worden war und man erkannte, dass ein Weiher nur als »technisches Bauwerk« anzulegen sei, für das vom ALE keine Zuschüsse gewährt werden könnten.
Der verhinderte Weiher gilt in Blankenbach als beispielhaft für den holprigen Verlauf des Dorferneuerungsprogramms - drei einst Aktive hätten sich enttäuscht aus dem Vorstand der Teilnehmergemeinschaft verabschiedet, so war zu erfahren.
Entscheidende Phase
Ob sich in Blankenbach die Stimmung wieder verbessert, wird stark davon abhängen, wie sich das Projekt entwickelt, das in diesem Sommer umgesetzt werden soll: Tatsächlich könnte der geplante Mehrgenerationenpark zu einer großen Nummer werden. In der Theorie jedenfalls ist es faszinierend, was auf dem ausgesuchten Areal angeordnet wird: Bereiche für kleinere Kinder (mit Trampolin und anderen Geräten), für Senioren und ein Treff für junge Leute, dazu als Herzstück ein für mehrere Sportarten nutzbares Spielfeld. Ein Kletterfelsen ist ebenso vorgesehen wie eine große Nestschaukel. Insgesamt werden knapp 500.000 Euro investiert, 280.000 Euro davon sind nach Aussage des Bürgermeisters von der Gemeinde zu stemmen.
Problem Eigenanteil
Müller spricht ein grundsätzliches Problem an: Zwar ist der Topf der Dorferneuerung für Blankenbach gut gefüllt, doch werden Projekte im Ort nur bis maximal 54 Prozent der Kosten genehmigt. Das habe Folgen: So würde er beispielsweise gerne die Sanierung von Kapelle und Backhaus in Erlenbach angehen, kann es aber nicht angesichts des zu erwartenden Eigenanteils der Gemeinde. »In den nächsten Jahren nicht finanzierbar«, erklärt Müller.
Bereits absehbar ist, dass das ALE mit seinem Zeitplan für den Bau des Mehrgenerationenparks (mit Bauzeit Mai/Juni) wohl zu optimistisch unterwegs ist. Diese Vorgabe sei alleine schon wegen der Ausschreibungsfristen nicht zu halten, meinen die Blankenbacher, die froh sind, wenn im weiteren Verlauf des Sommers Vorzeigbares entsteht.
22.03.2024
mehr unter www.main-echo.de
Schließen Drucken Nach Oben