Haushaltsplan in Wiesen einstimmig verabschiedet
Main-Echo Pressespiegel

Haushaltsplan in Wiesen einstimmig verabschiedet

Gemeinderat: Geld für sauberes und frisches Wasser in Wiesen - Geringe Pro-Kopf-Verschuldung, keine Kreditaufnahme
Wiesen  »Wir müs­sen wei­ter­hin kei­ne Kre­di­te auf­neh­men und es sind auch für die nächs­ten Jah­re kei­ne Kre­di­te ge­plant«, freut sich Wie­sens Bür­ger­meis­ter Wil­li Fle­cken­stein (Dorf­ge­mein­schaft) beim Blick auf den ak­tu­el­len Haus­halts­plan, dem der Ge­mein­de­rat in sei­ner jüngs­ten Sit­zung ein­stim­mig zu­stimm­te.

Die Pro-Kopf-Verschuldung in der Gemeinde sei mit 34 Euro auf einem Niedrigstand, so Fleckenstein. In vergleichbaren Gemeinden liege der Schuldenstand pro Bürger bei 631 Euro. »Da liegen wir gut drunter«, betont Fleckenstein. Zum Vergleich: Zum 31. Dezember 2021 hatte die Pro-Kopf-Verschuldung bei 207 Euro gelegen. 2022 sank sie auf 174 Euro pro Einwohner.Die Finanzlage der Gemeinde sei »geordnet und stabil«. Wegen der geplanten Investitionen werden sich allerdings die Rücklagen reduzieren. Um Aufträge für Investitionen im Vermögenshaushalt schon in diesem Haushaltsjahr vergeben zu können, seien Verpflichtungsermächtigungen für Ausgaben in den Folgejahren von 5,25 Millionen Euro eingeplant.

Der Verwaltungshaushalt beläuft sich mit Einnahmen und Ausgaben auf 3,39 Millionen Euro (alle Angaben gerundet). Im Vermögenshaushalt werden Einnahmen und Ausgaben auf 5,68 Millionen festgesetzt.Wichtige Einnahmen im Vermögenshaushalt sind die Grund- und Gewerbesteuer mit einer Million, sowie der gemeindliche Anteil aus der Einkommenssteuer von fast 700.000 Euro. An Schlüsselzuweisungen vom Land erwartet Wiesen 207.000 Euro, das werde in den nächsten Jahren allerdings weniger, gibt der Bürgermeister zu bedenken.

Bei den Ausgaben sind Gewerbesteuerumlage und Kreisumlage mit 502.000 Euro ein großer Batzen. Die Steigerung bei der Umlage für die Verwaltungsgemeinschaft von fast 182.000 Euro ist laut Fleckenstein hauptsächlich der bevorstehenden Tariferhöhung geschuldet. Im Vermögenshaushalt fehlen noch etliche Schlussrechnungen für die sanierte Turnhalle. Es sei außerdem die Anschaffung eines Mehrzweckfahrzeugs für die Feuerwehr geplant. Allerdings ist es laut Fleckenstein fraglich, ob das Fahrzeug in diesem Jahr überhaupt geliefert werden könne. Sicherheitshalber habe man 80.000 Euro im Haushalt angesetzt. Die Anschaffung werde außerdem vom Land und vom Feuerwehrbeschaffungsverband gefördert, so Fleckenstein weiter.

Auch der geplante Abriss eines Gebäudes, das derzeit von ukrainischen Flüchtlingen bewohnt wird, werde sich wohl noch hinziehen, so der Bürgermeister. Solange der Krieg nicht beendet ist, werde das Haus benötigt.Kostenfaktoren sind die bereits vergebenen Asphaltarbeiten im Ortsbereich (85.000 Euro), die im Juni beginnen sollen. Viel Geld wird in den Umbau der Kläranlage fließen. Im aktuellen Haushalt sind die Planungskosten in Höhe von 150.000 Euro eingestellt. Für die den nächsten beiden Jahre sind jeweils zwei Millionen angesetzt. Der Wasserleitungsbau im Bereich des Außengeländes des Sportplatzes schlägt sich mit 150.000 Euro nieder. Für die Arbeiten an der Erdaushubdeponie sind 50.000 Euro eingestellt.Insgesamt werden in den kommenden Jahren 1,2 Millionen für die Neukonzeption der Trinkwasserversorgung veranschlagt. Für Versuchsbohrungen für einen neuen Tiefbrunnen und die erneuerte Wasseraufbereitung wurden 200.000 Euro eingestellt. In den nächsten beiden Jahren sollen in diesen Bereich jeweils 500.000 Euro fließen. 2026 nochmals 100.000 Euro. Insgesamt werde man laut Finanzplanung dann 1,3 Millionen für die Trinkwasserversorgung bereitgestellt haben. Allerdings sei da noch vieles vage, gibt Fleckenstein zu bedenken. Zudem wisse man nicht, wie sich die Konjunktur in diesen unsicheren Zeiten weiterentwickele.

28.04.2023
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