Der Volksmund nennt das Meisterwerk auch "Kleine Orgelsolomesse," weil im Benedictus neben einem Sopran-Solo auch ein ausgedehntes Orgelsolo erklingt. Die magisch fesselnde Komposition dauert, wenn sie als Ganzes aufgeführt wird, fünfzehn Minuten.
In Schöllkrippen wussten die Akteure, den Genuss originell zu dehnen: Geschickt ins Programm eingebettet, erklangen so Kyrie, das nur 31-taktige Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus, Osanna, und zum Konzertschluss das Agnus Dei als voneinander gelöste, virtuose Kabinettstückchen.
Die "Kleine Orgelsolomesse" wurde hauptsächlich von den Aktiven des Gesangvereins gesungen, einfühlsam begleitet von Kerstin Pramschüfer und Marie Dindorf an den Violinen, Dieter Zick am Fagott, Vera Trohorsch an der Querflöte sowie Markus Rink am Tasteninstrument und Organist Karsten Schwind.
Keinesfalls geschmälert seien die Stücke weiterer Mitwirkenden. Dem Auftakt "Maria durch den Dornwald ging" folgte bald Beethovens anmutiges "Allegro commodo" im Duett von Flöte und Fagott. Welch klangliche Homogenität und Intonationsreinheit auch in Joseph Francks Kyrie, Sanctus und Agnus, womit die Sopransolistin Anna Lucia Leone und GV-Sängerin Corinna Weidenweber bestens gefielen.
In ruhigem Tempo überzeugte Bass Andreas Gensch in Händels Arie " Das Volk, das da wandelt," nachdem zuvor der gemischte Chor innig drei Weisen, darunter "Wie schön leuchtet der Morgenstern," gesungen hatte. Mit begeistertem Beifall im Stehen klatschte sich das Publikum als Zugabe nochmals Haydns Agnus Dei heraus.
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