Keine stationären Blitzer in Blankenbach

Verkehr: Voraussetzungen für vorherige verdeckte Messungen stoßen im Gemeinderat auf Kritik

BLANKENBACH  Ei­nen sta­tio­nä­ren Blit­zer wird es in Blan­ken­bach nicht ge­ben. Statt­des­sen soll die Ge­schwin­dig­keit wie­der mit­tels kom­mu­na­ler Ver­kehrs­über­wa­chung kon­trol­liert wer­den.

Um einen stationären Blitzer auch in einer bayerischen Kommune aufstellen zu können, müssen einige Kriterien erfüllt sein. Dazu gehört die sogenannte Beanstandungsquote: Mindestens zehn Prozent der Fahrzeuge müssen mit mehr als 59 Stundenkilometern unterwegs sein. Festgestellt wird das durch verdeckte Geschwindigkeitsmessungen. Dafür bringt die Polizei für einen bestimmten Zeitraum ein unscheinbares Kästchen beispielsweise an einem Mast an.

Nicht einverstanden war das Gremium in seiner jüngsten Sitzung mit den Voraussetzungen, die für die verdeckten Messungen nötig sind. Bürgermeister Matthias Müller (CSU) teilte mit, dass laut Verkehrsbehörde zuvor die Beschilderung an die Vorgaben der Straßenverkehrsordnung angepasst werden müsste: »Die Ortstafeln müssten jeweils vor das erste Gebäude am Beginn der Wohnbebauung versetzt werden«, sagte er. Das aber würde bedeuten, dass die Querungshilfen an den Ortseingängen außen vor blieben: Wenn die Ortstafeln bis zum ersten Haus zurückgenommen würden, dürften die Fahrzeuge künftig bis dahin Tempo 70 fahren. Es sei denn, es würde vor der Insel eine zusätzliche Geschwindigkeitsbegrenzung angeordnet.

Beim aktuellen Standort dürfen die Fahrzeuge dagegen ab Beginn der Ortseingangsinseln nur 50 fahren. »Die Querungshilfen wären mit dem Versetzen der Ortstafeln völlig ungeschützt«, kommentierte Martin Schäfer (FW). Laut Behörde seien für die verdeckten Messungen nur zwei Standorte geeignet: einer im Bereich von Mühlstraße und Waldstraße und einer bei der Eichenberger Straße. Ob an diesen Punkten die Beanstandungsquote erreicht würde, sei fraglich. »Wir wollen ein angemessenes Fahren im Ort erreichen. Die stationären Geräte können wir vergessen, denn das ist damit nicht möglich«, fasste Felix Becker (CSU) zusammen und schlug stattdessen vor, wieder die kommunale Verkehrsüberwachung einzuschalten.