Kita-Erweiterung in Blankenbach: Nicht überdimensioniert denken
Main-Echo Pressespiegel

Kita-Erweiterung in Blankenbach: Nicht überdimensioniert denken

Kommunalpolitik: Gemeinderat diskutiert bei Sitzung am Montagabend erneut über die Bedarfszahlen, Planungen für Speisesaal verworfen
BLANKENBACH  Die Pla­nun­gen für die not­wen­di­ge Er­wei­te­rung des Blan­ken­ba­cher Kin­der­gar­tens be­gin­nen qua­si von vor­ne. Denn am Mon­ta­g­a­bend dis­ku­tier­te der Ge­mein­de­rat er­neut über die Be­darfs­zah­len.

Änderungen ergaben sich dabei vor allem bei der Anzahl der Kinder in den Regelgruppen und dem Speisesaal, auf den jetzt ganz verzichtet werden soll.

Einig bei Krippenplätzen

Kein Problem waren die Krippenplätze. Wegen des Rechtsanspruchs und der hohen Nachfrage bleibt es dabei, dass es künftig nicht nur eine, sondern zwei Krippengruppen für insgesamt 24 Kinder geben soll. Eine bauliche Erweiterung ist nach Angaben von Daniela Wilhelms, Vorsitzende des Kiliansvereins (Trägerverein der Einrichtung), deshalb so wichtig, weil der Container, wo derzeit eine zweite Krippengruppe provisorisch betreut wird, nur für zwei Jahre angemietet worden sei.

Die momentane Betriebserlaubnis gelte für 75 Regelkinder, doch das seien schlicht zu viele. Das Gremium einigte sich daher einstimmig darauf, dass für drei Regelgruppen mit nur noch insgesamt 60 Kindern geplant werden soll.

Und weil von den aktuell 58 Kindern nur 36 in Blankenbach geboren wurden, soll mit der Erweiterung vorrangig für die »eigenen Kinder« gesorgt und grundsätzlich nicht überdimensioniert gebaut werden. Alles Weitere, sowohl hinsichtlich Gastkindern als auch Anfragen nach Krippenplätzen aus anderen Gemeinden, werde man sehen.

Nur 60 Kinder in Regelgruppen

Durch die Verringerung auf 60 Kinder könnte der Umbaubedarf reduziert werden, denn die vorhandenen Gruppenräume würden mit jeweils 20 Kindern nur so weit belegt, wie die Raumgrößen es erlauben. Auf den Speisesaal könne verzichtet werden, weil laut Wilhelms bei einer Gruppenstärke von 20 Kindern in der jeweiligen Gruppe gegessen werden könne. Sollte jedoch die Prognose des Landratsamts eintreten und die Anzahl der Kinder in den nächsten acht Jahren tatsächlich um zehn Prozent sinken, könnte einer der Gruppenräume später immer noch zum Speisesaal umfunktioniert werden, hieß es weiter.

Obwohl im Sommer vergangenen Jahres der Bedarf bereits festgestellt worden war, mussten die Zahlen erneut betrachtet werden, weil sich nach Angaben von Bürgermeister Matthias Müller (CSU) die nun von der Verwaltung errechneten Bedarfszahlen deutlich von denen des Trägervereins unterschieden: Die Verwaltung habe einen Bedarf von 37 Plätzen in den Regelgruppen errechnet, beim Träger seien es 60.

Laut Wilhelms ist diese Differenz auf die unterschiedlichen Erfassungszeitpunkte zurückzuführen. Die Verwaltung zähle die Kinder zum Beginn eines Kindergartenjahres. Wie andere Einrichtungen stütze sich der Kindergarten aber auf ein pädagogisches Konzept, wonach die Kinder dann in die Regelgruppen wechseln, wenn sie das dritte Lebensjahr erreicht haben. Diese Übertritte finden somit das ganze Jahr über statt - zusätzlich zu den Kindern, die dann schon da sind. Bei der Bedarfsberechnung sei daher die mögliche Anzahl an Kindern zum Ende eines Kindergartenjahres ausschlaggebend.

Ermittlungszeitpunkte wichtig

Basierend auf der Annahme, dass in Blankenbach 13 Kinder pro Jahr - das ist der Mittelwert der Geburten in den zurückliegenden 20 Jahren - geboren werden, brauchen laut Trägerverein zum Ende der Kindergartenjahre 2022/23 und 2023/24 jeweils über 60 Kinder einen Platz. Erst Ende 2024/25 seien es nur noch 50 Kinder.

Weil bei diesem Mittelwert aber auch das mit 20 Geburten starke Jahr 2019 enthalten ist, sollen bei der Bedarfsfeststellung nur zwölf Geburten pro Jahr berücksichtigt werden.

Personal nicht eingespart

Dazu kommen aber laut Wilhelms stets noch die von den Eltern zurückgestellten Kinder sowie zudem vorher nicht kalkulierbare Zu- und Wegzüge von Familien. Das Gremium votierte deshalb für die Bedarfsrechnung des Kindergartens.

Die Hoffnung, durch die Einrichtung von nur zwei Regelgruppen mit je 25 Kindern wenigstens etwas an Personal zu sparen, erfüllte sich hingegen nicht: Laut vorgegebenem Personalschlüssel kommen auf eine Erzieherin elf Kinder. Bei drei Gruppen mit jeweils 20 Kindern wären es also ebenso insgesamt sechs Erzieherinnen wie bei zwei Gruppen mit 25 Kindern.

18.05.2021
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