»Restlos Gutes« aus der Region
Main-Echo Pressespiegel

»Restlos Gutes« aus der Region

Nachhaltigkeit: Inklusionsfirma Priska erhält für ihr Projekt mit überschüssigem Obst und Gemüse einen Preis
SCHÖLLKRIPPEN  Von un­se­rer Mit­ar­bei­te­rin DO­RIS PFAFFVon Ap­fel­mus bis Zwetsch­gen­chut­ney: Ei­ne ori­gi­nel­le und nach­hal­ti­ge Pro­dukt­pa­let­te nach ei­ge­nen Re­zep­ten hat die In­k­lu­si­ons­fir­ma Pris­ka mit ih­rem Pro­jekt »rest­los gut« ent­wi­ckelt. Im Sommer 2021 nach einer Idee von Priska-Prokuristin Gudrun Köhler-Martin ins Leben gerufen, wurde das Projekt unlängst mit dem unterfränkischen Inklusionspreis in der Kategorie Arbeit ausgezeichnet.
Mit diesem Projekt verbessere Priska einmal mehr nachhaltig und konkret die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung im Alltag, erklärt Köhler-Martin im Gespräch mit unserem Medienhaus. Überdies, so unterstreicht Nicole Reuther-Hornung, seit drei Monaten Projektleiterin von »restlos gut«, wirke das Projekt weit in die Gesellschaft hinein, weil es soziale, ökologische, regionale und wirtschaftliche Aspekte vereine.
Verkauf erfolgreich gestartet
Der Verkauf der Produkte, die in der Priska-Küche hergestellt und neuerdings zu großen Teilen in wiederverwertbaren Gläsern verkauft werden, sei zu Jahresbeginn erfolgreich gestartet, berichtet Reuther-Hornung. Inzwischen werden die »restlos gut«-Erzeugnisse unter anderem in den Dorfläden Kleinkahl, Hofstädten und Eichenberg, in etlichen Geschäften und Einkaufs- und bei Weihnachtsmärkten angeboten.
»Der Absatz läuft gut«, freut sich die Projektleiterin. »Unser Team aus ehren- und hauptamtlichen Mithelfenden erntet Obst und Gemüse von brachliegenden Wiesen und aus heimischen Gärten und verarbeitet es weitgehend ohne Resteanfall zu wunderbaren Säften, schmackhaften Chutneys, Senf, Essigen, leckeren Fruchtaufstrichen und Gelees«, schildert Köhler-Martin. »Bei der Ernte hätten wir allerdings noch mehr Helfer und Helferinnen brauchen können, um das viele Obst zu retten, das wir dann noch hätten verarbeiten können«, meint Reuther-Hornung.
Viele Obstbäume seien ihnen zum Abernten angeboten worden, aber: »Wir haben es nicht geschafft.« Auch wenn keine Massen hergestellt werden, sondern nur eine kleine Palette ausgewählter Leckereien entstehen soll: Es fehlen auch bei der Lebensmittelproduktion noch ehrenamtlich helfende Hände. Dennoch zeigt sich Reuther-Hornung zufrieden: »Das Projekt kommt gut voran.«
Apfelchips und Fruchtaufstrich
Unter der Regie von vier Köchen fabrizieren aktuell zwei Mitarbeitende mit Behinderung und zwei Praktikantinnen allerlei feine Sachen in der Priska-Küche, so etwa Apfelchips, Weißweinessig mit Basilikumblüten, Traubenfruchtaufstrich mit Aroniabeeren und Süßkirschen in Amaretto. Außerdem gibt es ein neues Betätigungsfeld: Mit dem Schöllkrippener Familienunternehmen Carolas Knödel-Welt sei man eine Kooperation eingegangen.
Zurzeit arbeiten zwei Priska-Mitarbeiterinnen viermal in der Woche in der Knödel-Welt-Produktionsstätte in Geiselbach, wo »Unmengen von Semmel- und Brezelknödeln gerollt werden«. Die Knödelzutaten stammten aus Backwaren regionaler Bäckereien und seien Reste des Vortags. »Das passt genau ins Konzept von restlos gut«, betont Reuther-Hornung und zieht ein Fazit: »Alles in allem ist unser Projekt eine runde Sache.«


04.12.2022
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