Schulung zur Prävention für zwei Kirchenvorstände
Main-Echo Pressespiegel

Schulung zur Prävention für zwei Kirchenvorstände

Evang.-luth. Kirchengemeinde Schöllkrippen: Umgang mit sexualisierter Gewalt - Sensibilisierung
SCHÖLLKRIPPEN  Al­ze­nau­er und Sc­höllkrip­pe­ner Kir­chen­vor­stän­de ar­bei­ten zu­sam­men in punc­to Präv­en­ti­on: der Um­gang mit se­xua­li­sier­ter Ge­walt be­schäf­tigt auch die evan­ge­li­schen Ge­mein­den bei uns vor Ort. Zur Prävention und Sensibilisierung hat die Kirchengemeinde Schöllkrippen Kontakt zur »Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt« in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) aufgenommen. Der zuständige Referent, Diakon Florian Kühling, wurde zur Schulung eingeladen.
Am Samstag, 13. April fand die Fortbildung im Bildungshaus Schmerlenbach statt. Von den zehn Kirchenvorstehern aus Schöllkrippen waren acht zusammen mit den beiden Pfarrern Peter Kolb und Thomas Schäfer zur Rüstzeit mitgefahren. Die Mitglieder des Kirchenvorstandes Alzenau waren zu dieser Basis-Schulung eingeladen worden und konnten mit vier Kirchenvorstehern sowie der Erzieherin Yvi Schüller und der Mesnerin teilnehmen. Der Nachmittag begann mit einer Übung zur Sensibilisierung. In Kleingruppen wurden Fallbeispiele bewertet und im Plenum diskutiert. Neben theoretischen Grundlagen vermittelte Diakon Kühling Informationen zu Täter-Strategien, Zahlen über Vorkommnisse innerhalb der Evang.-Luth. Kirche und gab einen Überblick über das aktuell geltende Präventionsgesetz der ELKB. Zur Reflexion und Annäherung fanden verschiedene Übungen bezüglich des richtigen Umgangs bei Verdachtsfällen statt. Immer wieder wurde Machtmissbrauch auch als gesellschaftliches Phänomen offenkundig.
»Wir wurden gut angeleitet, unserem Bauchgefühl zu trauen und den Blick der Prävention auf unsere Gebäude und alle Begegnungen in unseren Gemeinden hin einzuweben« - so die einhellige Meinung bei der abschließenden Feedback-Runde. Ziel ist es, ehrenamtliche sowie hauptberufliche Mitarbeitende zu schulen. Sexualisierte Gewalt soll erkannt und vermieden werden. Die Fortbildung ist ein erster Schritt, der mit der Entwicklung von Schutzkonzepten fortgeführt wird, um im Anschluss Interventionsteams aufzustellen. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist, bei Verdachtsfällen angemessen reagieren zu können.
Seit Dezember 2020 schreibt das »Kirchengesetz zur Prävention, Intervention, Hilfe und Aufarbeitung im Hinblick auf sexualisierte Gewalt in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern« vor, dass jede Kirchengemeinde und deren Einrichtungen (Kitas oder evang. Schulen, aber auch Seniorenheime) ein Schutzkonzept erarbeiten und vorhalten müssen. Aus diesem Grund soll die Fortbildung zur Prävention sexualisierter Gewalt in allen Dekanaten und Kirchengemeinden der ELKB durchgeführt werden. Bei allen Schritten unterstützt die Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt in der ELKB.
Thomas Schäfer

24.04.2024
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