Verkehr und Kindergarten Themen in Blankenbacher Bürgerversammlung
Main-Echo Pressespiegel

Verkehr und Kindergarten Themen in Blankenbacher Bürgerversammlung

Bürger klagen über Raser im Amselweg
BLANKENBACH  Wie kön­nen die Au­to­fah­rer da­zu ge­bracht wer­den, die be­reits vor­han­de­nen ver­kehrs­be­ru­hi­gen­den An­ord­nun­gen im Am­sel­weg ein­zu­hal­ten? Mit die­ser Fra­ge und ei­nem wei­te­ren An­trag zur An­schaf­fung von Ru­he­bän­k­en, ge­s­tellt in der Bür­ger­ver­samm­lung am Mitt­woch­a­bend, muss sich der Blan­ken­ba­cher Ge­mein­de­rat laut baye­ri­scher Ge­mein­de­ord­nung inn­er­halb der nächs­ten drei Mo­na­te be­fas­sen.

»Ich habe Angst um das Leben meines dreieinhalbjährigen Sohnes«, unterstrich Anwohner Julian Gonsior seine Schilderungen, dass im Amselweg ständig »sehr schnell« gefahren werde. Da sich vor allem Anlieferer nicht an die Geschwindigkeiten hielten, habe er sogar schon mit den entsprechenden Firmen gesprochen. Bislang jedoch ohne Erfolg. Auch von Bürgermeister Matthias Müller (CSU) habe er beispielsweise bezüglich des Einbaus von Fahrbahnschwellen keine Hilfe erhalten. Deshalb überlege er nun, von Blankenbach wieder wegzuziehen.

Der Rathauschef führte dazu aus, dass im Gemeinderat bereits über dieses Thema diskutiert worden sei. Fahrbahnschwellen seien deshalb keine Lösung, weil diese teilweise, wie etwa im Wingertsweg, wegen der Rettungsfahrzeuge und der Lärmbelästigung wieder abgebaut würden. Außerdem reiche sicher nicht eine Schwelle für die ganze Straße. Die 14 Zuhörer entschieden schließlich mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen, dass der Gemeinderat gegebenenfalls durch Fachleute prüfen lassen soll, welche Maßnahmen geeignet wären, damit die vorhandenen verkehrsberuhigenden Anordnungen besser eingehalten werden.

Aus Burkhard Weigands Hinweis auf eine alte und defekte Ruhebank am Fuß- und Radweg bei der Flederichsmühle wurde bei drei Gegenstimmen der zweite Antrag an den Gemeinderat. Besagte Bank befindet sich laut Müller auf Mömbriser Gemarkung. Somit wäre die Nachbargemeinde für eine Reparatur oder einen Austausch zuständig. Nachdem Weigand aber betont hatte, dass meistens Blankenbacher dort unterwegs seien, soll nun geprüft werden, ob die Gemeinde Blankenbach auf fremder Gemarkung eine Ruhebank aufstellen könnte.

In seinem Bericht erinnerte der Rathauschef daran, dass der alte Verlauf des Kahltalradwegs wegen der Schließung der beiden technisch ungesicherten Bahnübergänge geändert worden sei. Es gebe zwar noch keinen Termin, aber die neue Strecke werde voraussichtlich in den nächsten vier Wochen gesegnet. Auf Nachfrage von Birgit Schmitt nach den versprochenen Ruhebänken erklärte Müller, dass noch vor der offiziellen Freigabe drei Bänke entlang des neuen Wegs platziert werden sollen.

Der zweite Bürgermeister Martin Schäfer (FW) regte an dieser Stelle an, dass sich generell Bankpaten melden könnten. Diese würden dann eine Ruhebank, deren Kosten auf etwa 500 Euro beziffert wurde, aus eigener Tasche bezahlen. Zugutekommen würde sie aber allen Bürgern. Auf Nachfrage von Timo Elbert ergänzte der Rathauschef, dass der Rotary Club Schöllkrippen-Kahlgrund grünes Licht für Bäume entlang des neuen Kahltalradwegs erhalten habe. Gepflanzt werden sollen sie voraussichtlich im Herbst.

Auch der Ausbau des Glasfasernetzes durch das Unternehmen Deutsche Glasfaser (DG) beschäftigte die Zuhörer: »Soll das wirklich Ende Sommer bei uns starten«, fragte unter anderem Kilian Rosenberger sichtlich ungläubig. Worauf der Rathauschef bestätigte, dass die beiden DG-Vertreter genau das in der jüngsten Gemeinderatssitzung versprochen hätten.

Im Überblick: Blankenbacher Projekte

Bürgermeister Matthias Müller (CSU) gab in der Bürgerversammlung am Mittwochabend einen kurzen Projekt-Überblick. Abgeschlossen wurden demnach im vergangenen Jahr die Ausbauarbeiten in der Bergstraße, im Stadtweg und in der Straße Am Steinküppel.

Die größten bevorstehenden Vorhaben bleiben weiterhin die Erweiterungen des Kindergartens und des benachbarten Feuerwehrhauses, die noch heuer beginnen sollen, sowie die Neugestaltung eines Mehrgenerationenplatzes im Rahmen der Dorferneuerung.

Dass sich die finanzielle Situation verschlechtere, liege hauptsächlich an der "politischen Großwetterlage"; unter anderem mit steigenden Umlagen und Baukosten sowie sinkenden Einnahmen. So würden allein bei den genannten Straßenbauprojekten wegen des Wegfalls der Straßenausbaubeiträge insgesamt 700.000 Euro in der gemeindlichen Kasse fehlen.

Ferner berichtete Müller, dass Ende vergangenen Jahres 1563 Einwohner mit Hauptwohnsitz in Blankenbach gezählt worden seien. Das seien 44 mehr als im Vorjahr und bis 2018 zurückblickend sei das, im Vergleich zu 1541 Einwohner im Januar 2021, ein Höchststand. mst

24.03.2023
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