Wohngebiete von Gerüchen weitgehend verschont
Main-Echo Pressespiegel

Wohngebiete von Gerüchen weitgehend verschont

Gemeinderat: Schöllkrippener Gremium befasst sich mit Kompostieranlage - Förderung soll beantragt werden
SCHÖLLKRIPPEN  In der jüngs­ten Markt­ge­mein­de­rat-Sit­zung hat Bür­ger­meis­ter Marc Ba­bo (CSU) dar­über in­for­miert, dass laut ei­nem Gu­t­ach­ten kei­ne »re­le­van­te Ge­ruchs­be­las­tung« von der Kom­pos­tier­an­la­ge, die beim Keil­rain­hof in Sc­höllkrip­pen ge­plant ist, aus­geht.

Bei der Prognosebetrachtung sei festgestellt worden, dass die Irrelevanzschwelle eingehalten werde und daher eine weitere Gesamtbetrachtung nicht erforderlich sei. Die in der Nähe befindlichen Wohnbereiche in Schöllkrippen, Schneppenbach und Unterwestern werden demnach wohl weitgehend von Gerüchen verschont.

Beschlüsse zum Sondergebiet

Danach folgte eine Reihe von einstimmigen Beschlüssen des Marktgemeinderats. Sie umfassten neben der Kompostieranlage die Erweiterung der Erdaushubdeponie sowie, wegen eines möglichen Umzugs, einen Recyclinghof mit Grünabfallplatz.

Nach Angaben von Christine Richter vom Bauatelier Richter/Schäffner Aschaffenburg liegen die genannten Anlagen in einem rund 12 000 Quadratmeter großen Sondergebiet, das künftig im Flächennutzungsplan (F-Plan) als »Fläche für Deponie, Recyclinghof und Grünabfallplatz« ausgewiesen sein soll.

Für die Kompostieranlage soll der vorhabenbezogene Bebauungsplan »Kompostieranlage Keilrainhof« gelten. Dort soll Platz sein für rund 6000 Tonnen Grüngut, die gelagert und später als Kompost von den Landwirten auf den Flächen wieder ausgebracht werden sollen.

Versiegelt werden sollen insgesamt rund 8000 Quadratmeter, inklusive Zufahrt zu den Anlagen. Laut Rathauschef schätzt das Ingenieurbüro FKS die Kosten für den Ausbau der Zufahrt auf rund 382 000 Euro ohne Mehrwertsteuer (mit sind es etwa 455 000 Euro).

Förderung steht in Aussicht

Das Gremium kam überein, die Förderung zu beantragen, die das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) in Aussicht gestellt habe. Bei Erfolg könnten 65 Prozent der Nettobaukosten und der Planungskosten bezuschusst werden. Wegen der ILEK-Mitgliedschaft seien weitere zehn Prozent zu erwarten. Die Voraussetzungen für die Förderung seien erfüllt. Die Grundstücke seien vorhanden, so dass die Fahrbahn 3,5 Meter breit werden könne. Links und rechts sollen jeweils 0,75 Meter breite Bankette dazu kommen.

Die Alternative wäre laut Marco Schmitt (CSU), den bisherigen, schlechten Weg zu belassen. Parteikollege Thomas Büttner bestätigte, dass es keine Alternative gebe: »Sonst fahren die Fahrzeuge durchs Wohngebiet«, sagte er.

Die weiteren Schritte sind die Beteiligung der Behörden und der Bürger hinsichtlich der Änderungen im F-Plan und der Aufstellung des vorhabenbezogenen B-Plans. Der Förderantrag für den Ausbau der Zufahrt soll gestellt werden. Sobald die Zusage des ALE vorliegt, kann der Rathauschef das Büro FKS mit der Planung beauftragen, sofern die Ingenieurkosten bei den genannten rund 46 000 Euro bleiben.

28.04.2021
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